Mo.
17.06.2002
Fehlende Hemmschwelle für antijüdische Äußerungen Umfrage:
Antisemitismus in Deutschland hat Paul Spiegel:
Möllemann hat den antisemitischen Klischees neue
Antisemitismus in Deutschland steigt Mo.17.06.02 - Der Antisemitismus in Deutschland hat nach einer Umfrage drastisch zugenommen. 36 Prozent von 2051 Befragten in Ost- und Westdeutschland konnten im April dieses Jahres "gut verstehen, dass manchen Leuten Juden unangenehm sind", ergab die am Freitag veröffentlichte repräsentative Untersuchung des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts und der Universität Leipzig. Bei der gleichen Studie im Jahr 1999 hatten diese Meinung nur 20 Prozent vertreten. In den alten Bundesländern sind antisemitische Einstellungen (37 Prozent) wesentlich häufiger anzutreffen als in Ostdeutschland (31 Prozent). Die Ergebnisse
der Studie sind im Internet abrufbar unter: Paul Spiegel: Antisemitismus hat nie aufgehört zu existieren Mo.17.06.02 - Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hat gegenüber dem Fernseh-Sender Phoenix ein kritisches Fazit seiner bislang zweieinhalb Jahre währenden Amtszeit gezogen. Die letzten Wochen und Monate hätten ihm gezeigt, dass das Leben von Juden in Deutschland von der Normalität weit entfernt sei, sagte Spiegel mit Blick auf den Streit zwischen dem Zentralrat und dem FDP-Politiker Möllemann. Spiegel sagte weiter: "Der Antisemitismus hat in Deutschland nie aufgehört zu existieren und Möllemann hat den Klischees neue Nahrung verschafft." Die Hemmschwelle für antijüdische Äußerungen sei nicht nur gesunken, sondern überhaupt nicht mehr vorhanden. FDP-Vize Möllemann hatte den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, für Antisemitismus in Deutschland mitverantwortlich gemacht. Spiegel forderte mehr Aufklärung über das Judentum an den Schulen. Das Wissen über den Einfluss jüdischer Kultur und jüdischer Persönlichkeiten auf deutsche Geschichte sei dort erstaunlich gering, sagte der Zentralratspräsident. Paul Spiegel vertritt heute etwa 95.000 Mitglieder. Der Kampf gegen Antisemitismus ist eine seiner wichtigsten Aufgaben. Daneben sieht Spiegel die Integration der jüdischen Einwanderer als eine seiner Hauptziele. 1937 wurde Paul
Spiegel im westfälischen Warendorf geboren, als
Zweijähriger flüchtete er mit seiner Familie nach Belgien.
Dort wurde er bei einer katholischen Bauernfamilie versteckt,
während seine Mutter in Brüssel untertauchte. Vater
und Schwester wurden deportiert. Während Vater, Mutter und
Sohn den Holocaust überlebten, blieb die Schwester
verschwunden. 1945 kehrte Spiegel mit seiner Familie nach Deutschland
zurück. Später wurde er Journalist. 1986 gründete er
eine Künstleragentur. Im Januar 2000 trat er die Nachfolge
von Ignatz Bubis an. Do.06.06.02 Antisemitismus.Infoarchiv.de Informationen
über das Judentum, Antisemitismus und den Holocaust: Zentralrat der
Juden in Deutschland American
Jewish Committee (AJC) Elemente des
Antisemitismus Zur Logik des
bundesdeutschen Antizionismus (Thomas Haury): Der Staat
Israel und der Antisemitismus DeutschlandRadio
Extra zur Kontroverse zwischen FDP und Zentralrat:
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